Am Dienstag, den 09. Juli 2019, fand die zweite Sitzung des neuen Ortsgemeinderates statt. Die Tagesordnung umfasste acht öffentliche und einen nichtöffentlichen Punkt. Die Ortsbürgermeisterin freute sich neben den Ratsmitgliedern auch einige interessierte Bürgerinnen und Bürger begrüßen zu können. Wie üblich wurde als erster Tagesordnungspunkt die Einwohnerfragestunde aufgerufen. Die hier gestellten Fragen zum Zustand des Hundsänger Waldes wurden im späteren Verlauf der Sitzung beantwortet.
Zum zweiten Tagesordnungspunkt war Herr Udo Friedrich vom Planungsbüro IBT, Ingenieursbüro für Tiefbau, anwesend, welches die Maßnahme Sanierung der Straßenbeete betreut. Herr Friedrich berichtete von der am 12.06.2019 stattgefundenen Submission und der Schwierigkeit, überhaupt Unternehmen zu finden, die ein Angebot für diese Maßnahme abgeben. Erfreulicherweise war unter den Bietern eine Firma, die den Kostenansatz des Planungsbüros unterboten hat und die Arbeiten zu den seitens der Ortsgemeinde geplanten Kosten in Höhe von 70.000 EUR ausführt. Der Rat beschloss den Zuschlag für die auszuführenden Arbeiten an den wirtschaftlichsten Bieter zu vergeben (13 Ja, 0 Nein, 1 Enthaltung). Mit den Arbeiten soll nach der Hundsänger Kirmes begonnen werden.
Im nächsten Tagesordnungspunkt wurde der Rat über den aktuellen Sachstand zur Sanierung des Sportplatzes informiert. Hier fanden in den letzten Tagen Gespräche mit einem Notar statt, um die Modalitäten eines Erbbaurechtsvertrages, welcher zwischen dem Sportverein und der Ortsgemeinde geschlossen werden soll, zu besprechen. Außerdem fand ein Abstimmungsgespräch zwischen der Ortsgemeinde und dem Sportverein statt, weitere erfolgen in den nächsten Wochen.
Im vierten Tagesordnungspunkt ging es um den Spielplatz in der Günterstraße. Dort wurde die Bogenbrücke zerstört, eine Reparatur ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Der Rat beschloss den Brückenbogen durch eine Fachfirma erneuern zu lassen (13 Ja, 0 Nein, 1 Enthaltung).
Für eine längere Diskussionsphase sorgte der nächste Punkt auf der Agenda des Rates. Das Bischöfliche Ordinariat hatte als Träger des Kindergartens die Ortgemeinde darüber informiert, dass im Zuge der regelmäßig stattfindende Baumkontrolle im Außenbereich des Kindergartens festgestellt wurde, dass von gewissen Bäumen ein Sicherheitsrisiko ausgeht und daher empfohlen wurde Baumpflegemaßnahmen und eine Baumfällung auf dem Außengelände des Kindergartens durchzuführen. Zudem sollten im Zuge dieser Maßnahme die erforderlichen Fällungen und Rückschnitte, welche durch die anstehende Sanierungsmaßnahme erforderlich werden, mit erledigt werden, um so Kosten zu sparen. Gemäß einer Vereinbarung zwischen dem Bischöflichen Ordinariat und den Ortsgemeinden Hundsangen und Obererbach werden die Kosten für solche Maßnahmen aufgeteilt, bedürfen jedoch der vorherigen Zustimmung aller Beteiligten. Im vorliegenden Fall wurde die Zustimmung der Ortsgemeinde Hundsangen jedoch nicht abgewartet und die Arbeiten ohne diese durchgeführt. Der zeitliche Ablauf dieses Vorgangs ließ den Ortsgemeinderat an der Dringlichkeit der Maßnahme zweifeln. In der Diskussion stellten die Ratsmitglieder fest, dass die Ortsgemeinden in der Vergangenheit immer wieder von Seiten des Trägers vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Angesichts des großen gemeinsamen Projektes, welches mit der geplanten Sanierung und Erweiterung des Kindergartens bereits auf den Weg gebracht wurde, keine wünschenswerte Form der Zusammenarbeit. Hier soll mit den Verantwortlichen noch einmal das Gespräch gesucht werden. Den Antrag auf ein Kostenzusagen zu der bereits durchgeführten Maßnahme lehnte der Rat ab (0 Ja, 12 Nein, 2 Enthaltung).
Als nächstes befasste sich der Rat mit den Kleidercontainern gegenüber des Campingplatzgebäudes. Hier befinden sich drei Altkleidercontainer des Malteser Hilfsdienst e.V. und zwei eines kommerziellen Verwerters. Das Rote Kreuz hatte ebenfalls die Aufstellung eines Containers bei der Ortsgemeinde beantragt. Bei der Bearbeitung der Anfrage stellte sich kurioserweise heraus, dass der kommerzielle Verwerter über den Standplatz am Hundsänger Campingplatz keinen gültigen Vertrag mit der Ortsgemeinde Hundsangen vorlegen konnte. Der Rat beschloss daher den Container der Firma entfernen zu lassen und den Stellplatz dem Deutschen Roten Kreuz e.V. zur Verfügung zu stellen (11 Ja, 0 Nein, 3 Enthaltung).
Der siebte Tagesordnungspunkt beschäftigte sich mit der Verlegung des Naturlehrpfades im Hundsänger Wald. Der bisherige Naturlehrpfad des NABU Hundsangen musste im Jahr 2016 aus Verkehrssicherungsgründen geschlossen werden. Im April 2019 fand eine gemeinsame Begehung des Bau- und Umweltausschusses mit Vertretern des NABUs und dem Revierförster statt. Dabei war man sich einig, dass sich Teile der Strecke Alleeweg, Richtung Molsberg und der Weg Richtung Tonweiher für einen Neuanlage eignen würden. Der Rat beschloss dem NABU grundsätzlich die Zustimmung zur Errichtung eines Lehrpfades an dieser Stelle zu erteilen. Die erforderlichen baulichen Maßnahmen sind mit der Ortsgemeinde abzustimmen (13 Ja, 1 Nein, 0 Enthaltung).
Unter dem Punkt „Mitteilungen und Anfragen öffentlicher Teil“ berichtete die Ortsbürgermeisterin von einem Gespräch mit dem für Hundsangen zuständigen Förster. Hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Anfrage von Anwohnern zum Zustand des Waldes. Aktuell werde im Hundsänger Wald Borkenkäferholz entfernt. Der Befall in der gesamten VG sei aber so stark, dass man im Moment nur Schadensbegrenzung betreiben könne. Aufgrund der Trockenheit sei auch noch nicht klar, wie die entstanden Lücken aufgeforstet werden könnten. Zur geplanten Revierzusammenlegung in der VG erklärte er, dass die Entscheidung bei der Zentralstelle der Forstverwaltung in Neustadt liege. Hier würde geprüft ob eine Zusammenlegung möglich sei, obwohl zwei Ortsgemeinde die Zustimmung verweigert hatten.
Außerdem legte die Ortsbürgermeisterin noch die Unterhaltungs- und Bewirtschaftungskosten für die Turnhalle und das Schwimmbad im Jahr 2018 vor.
Turnhalle:
Gesamtkosten: 33.728,05€
Anteil OG Hundsangen: 16.609,96€
Freibad Hundsangen:
Unterhaltungs- und Betriebskosten 2018
Summe Ausgaben: 230.639,51€
Summe Einnahmen: 102.413,53€
Summe Fehlbetrag: 128.225,98€
Kostenanteil Hundsangen: 42.741,99€ (1/3 des Fehlbetrages)
Investitionskosten (um Zuschüsse Dritter vermindert):
Summe Ausgaben: 5.087,11€
Kostenanteil Hundsangen: 1.271,78€ (1/4 der Kosten)
Mehrkosten DLRG-Gebäude:
Summe Mehrkosten: 4.100,28€
Kostenanteil Hundsangen: 1.025,07€ (1/4 der Kosten)
Die Ortsbürgermeisterin teilt dem Rat mit, dass die Ausschreibung einer Stelle als Schriftführer/in für die Ortsgemeinde bisher erfolglos geblieben ist. Weiter berichtet sie, dass für die geplante Errichtung eines Seniorenwohnheims eine Änderung des Flächennutzungsplans innerhalb der Ortsgemeinde Hundsangen vorgenommen werden muss. Erforderliches wurde bereits in die Wege geleitet.
Aus dem Rat kam noch die Anregung sich noch einmal mit der Verkehrssituation an der Hadamarer Straße zu beschäftigen. Hier soll sich noch einmal erkundigt werden, ob es Möglichkeiten zur Entschärfung gibt. Im nichtöffentlichen Teil beschäftigte sich der Rat mit einer Grundstücksangelegenheit und mit dem Sportplatz.