„Hundsangen – ein Ausblick“ – Ausschuss stellt Zwischenstand dem Gemeinderat vor
Am 07. Juni 2009 finden die Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz statt. Somit auch in der Westerwaldgemeinde Hundsangen. Doch was sind die Ziele der nächsten 5 Jahre? Welche Herausforderungen kommen auf Hundsangen und die Bürger Hundsangens zu?Diesen und weiteren Fragen stellt sich zurzeit ein Ausschuss, der im November 2008 gegründet wurde und sich im Auftrag des Ortsgemeinderates intensiv mit der strategischen Ausrichtung der Gemeinde auseinandersetzt. In der Gemeinderatssitzung am 28.04. präsentierte der Ausschuss seinen ersten Zwischenbericht.
„Aufgrund unterschiedlichster Gegebenheiten war Hundsangen in den letzten Jahren immer häufiger nur in der Position zu reagieren, anstatt das Heft des Handelns in die eigenen Hände nehmen zu können. Dies muss sich gerade im Hinblick auf die allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklungen ändern!“, so Dirk Kaiser, Mitglied des Ausschusses. Der Gemeinderat erteilte dem Ausschuss den Auftrag sich dieser Thematik zu stellen und entsprechende Handlungsempfehlungen auszuarbeiten. Der Ausschuss, der sich aus Mitgliedern des Gemeinderates und interessierten Bürgern zusammensetzt hat in den bisherigen Arbeitssitzungen neben einem breit gefächerten Themenkatalog eine Prioritätenliste erarbeitet, die es nun abzuarbeiten gilt.
„Querdenken ist hier durchaus erwünscht und gefordert“ ergänzt und beschreibt Bernd Kremer die Arbeitsweise des Ausschusses. Hundsangen weiterhin attraktiv gestalten und den hohen Wohn- und Freizeitwert sowohl für Jung und Alt beizubehalten steht dabei im Mittelpunkt. „Das Leben ins Dorf bringen und halten“ fasst Heinz Wehrmann die Marschrichtung zusammen. Ein Blick auf die für Hundsangen gültigen Daten verrät, dass die demographische Entwicklung auch vor dem größten Dorf der Verbandsgemeinde Wallmerod nicht halt macht. Der Anteil der der älteren Bürger nimmt überproportional zu. „Mit dieser Entwicklung und den Auswirkungen muss man sich intensiv beschäftigen“ resümiert Ausschussmitglied Manfred Krämer.
Um mit Hundsangen dauerhaft auch jungen Menschen einen attraktiven Wohnort bieten zu können, so der Ausschuss, sind vielfältige Maßnahmen notwendig. Die Gestaltung des Ortskernes nimmt eine besondere Rolle ein. Dies bedingt kurzfristig umzusetzende Maßnahmen, etwa die Verlagerung des Bauhofes aus dem Ortskern und die Nutzung aller gestalterischen Möglichkeiten beim Ausbau der Gartenstraße. „In technischer Hinsicht ist es der zwingend notwendige Ausbau des DSL Netzes in Hundsangen!“ weist Martin Weidenfeller auf die unbefriedigende Situation in diesem Bereich hin.
Neben den genannten kurzfristig umzusetzenden Aufgaben wurde ein Themenkatalog erstellt, der auch auf die mittel- und langfristig zu erwartenden Bedürfnisse und Anforderungen der Gemeinde abzielt. Das dieser nicht auf einmal umgesetzt werden kann ist dem Ausschuss durchaus bewusst. Auch hier werden Schwerpunkte gesetzt und die Handlungsempfehlungen mit dem Gemeinderat abgestimmt. Ganz vorne auf der Liste stehen neben Maßnahmen der Ortskernbelebung die Etablierung einer Ganztagsschule und die Ausdehnung der Betreuungsmöglichkeiten im örtlichen Kindergarten. Im Fokus stehen ferner neben den bereits genannten Themenfeldern die Versorgungssituation im Ort, die Gegebenheiten für Fußgänger und Radfahrer, die allgemeine Verkehrssituation, die sich bietenden Möglichkeiten für die Kinder und Jugendlichen des Ortes und natürlich auch die immer wichtiger werdende Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen und eine zukunftsgerichtete Ortsgestaltung. Einen großen Raum in den Überlegungen des Ausschusses nehmen die Wünsche und Anregungen der Senioren ein. Auf Initiative des Ausschusses wurde ein Fragebogen mit dem Ziel entwickelt, die Situation und Wünsche der Hundsänger Senioren in persönlichen Gesprächen zu erfragen. In den nächsten Wochen werden ca. 20 Senioren und weitere Freiwillige die Befragung durchführen. Durch die Interviews soll einerseits ermittelt werden, wo der Schuh drückt, andererseits aber auch festgestellt werden, ob die Senioren bereit sind, sich selbst mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen aktiv einzubringen.
Das all diese Ansprüche nicht zum Nulltarif erfüllt werden können und entsprechende Finanzmittel benötigt werden, hat die Mitglieder des Ausschusses dazu bewogen, Fördermöglichkeiten zu prüfen und mit den entsprechenden Stellen Kontakt aufzunehmen. Seine Unterstützung dazu hat auch der Verbandsbürgermeisterkandidat Klaus Luetkefedder bereits zugesagt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung dankte der Bürgermeister den Ausschussmitgliedern Martin Weidenfeller, Wolfgang Schneider, Manfred Krämer, Bernd Kremer, Heinz Josef Wehrmann und Dirk Kaiser für die geleistete Arbeit.
Alois Fein begrüßte ausdrücklich die Initiative und wünscht sich eine Fortsetzung der Arbeit über die bestehende Legislaturperiode hinaus. „Wir sind kein geheimer Zirkel. Bei Fragen, Anregungen und Wünschen zur aktiven Mitarbeit stehen die Mitglieder des Ausschusses allen interessierten Mitbürgern gerne zur Verfügung“, so abschließend Dirk Kaiser.