
Bürgermeister*in gesucht

Die Bürgermeistersprechstunde am 28.12.2020 fällt aus. Sie erreichen die Ortsgemeinde per E-Mail unter der E-Mail-Adresse ortsgemeinde@hundsangen.de, in dringenden Fällen auch unter der Mobilnummer 0160/5860630.
Ab dem 01.01.2022 ist der erste Beigeordnete, Frank Göbel, geschäftsführend im Amt und damit Ansprechpartner für Angelegenheiten der Ortsgemeinde. Die Erreichbarkeit per E-Mail ändert sich nicht, in dringenden Fällen wenden Sie sich jedoch dann bitte an die Mobilnummer 0176/55575831.
Sehr geehrte Hundsängerinnen und Hundsänger,
ein weiteres ereignisreiches und ungewöhnliches Jahr geht dem Ende zu. Für mich in besonderer Weise, denn dies sind nach zweieinhalbjähriger Amtszeit die letzten Weihnachtsgrüße, die ich als Ortsbürgermeisterin an Sie richte.
Für uns alle waren in besonderem die letzten 2 Jahre eine Zeit, die jeden Einzelnen vor noch nie da gewesene Herausforderungen gestellt hat und die für jeden wohl auch eine Zeit mit besonderer Emotionalität darstellt. Und so ist mit der Weihnachtszeit nun vielleicht auch eine Zeit angebrochen, die wir nutzen können, um uns zurückzuziehen und die Ruhe und Besinnlichkeit dieser Tage in ganz besonderem Maße wahrzunehmen und zu genießen.
Weihnachten und der damit verbundene Jahreswechsel ist immer auch die Zeit, um auf das Vergangene zurückzublicken und auf das kommende Jahr vorauszuschauen. Das möchte ich an dieser Stelle gerne für meine zurückliegende Amtszeit tun. Viele Projekte konnten in dieser Zeit begonnen, abgeschlossen oder vorangebracht werden. So wurde beispielsweise die Sanierung des Rathauses abgeschlossen und die beiden Wohnungen Anfang 2020 nach langer Zeit des Leerstandes an junge Menschen vermietet. Auch die Sanierungsarbeiten der Pflanzbeete in den Wohngebieten „Im Löh“ und „Im Asp“ wurden umgesetzt, ebenso die Erneuerung der Heizungsanlage im Bauhof.
Saniert bzw. umgebaut wurde vom Sportverein im Jahr 2020 der Sportplatz, hieran hat sich die Ortsgemeinde mit einer Summe in Höhe von 450.000 EUR beteiligt. Und auch an der dringend erforderlich gewordenen Sanierung der Toilettenanlage des Schützenvereins beteiligte sich die Ortsgemeinde mit einem Betrag in Höhe 20.000 EUR. In jüngster Zeit hat der Gemeinderat auch dem Musikverein eine kleine, jedoch nicht weniger bedeutende und langersehnte Hilfestellung bewilligt, indem für den Verein erweiterte Lagermöglichkeiten zur zentralen Aufbewahrung des Vereinsequipments geschaffen wurden.
Ein weiteres Großprojekt ging in 2020 in die Umsetzung. Die Sanierung des Kindergartens und der damit verbundene Umzug der Einrichtung in die Containeranlage. Mit Baukosten in Höhe von 2,34 Mio. EUR, welche die Trägerin der Einrichtung, die Pfarrgemeinde St. Laurentius, sowie die Ortsgemeinden Obererbach und Hundsangen (Kostenanteil Hundsangen 1,22 Mio. EUR) gemeinsam finanzieren, ein Projekt, das es in dieser Größenordnung in der Ortsgemeinde noch nicht gab. Diese Investition war jedoch aufgrund des baulichen Zustandes des Kindergartens und der neuen Anforderungen der Gesetzgeberin an Kindertagesstätten dringend erforderlich. Damit stellen Trägerin und Ortsgemeinden sicher, dass die Kinderbetreuung in Hundsangen zukunftsfähig und die Betreuung der Kleinsten sichergestellt ist. Den Fortschritt des Baus kann man bereits gut erkennen und die Arbeiten kommen planmäßig voran. Sollte es keine unvorhersehbaren Zwischenfälle geben, wird das neue Kindergartenjahr, welches nach den Sommerferien beginnt, in der neuen Einrichtung starten.
Ein bedeutendes Projekt für das Wohnen im Alter im Dorf fand im Jahr 2021 auf Ebene der Zuständigkeit Ortsgemeinde seinen Abschluss, der Bebauungsplan Seniorenwohnanlage. Dieser hat inzwischen Rechtskraft erlangt, sodass der Investor noch im Dezember dieses Jahres die Bauantragsunterlagen bei der Genehmigungsbehörde einreichen wird. Dieser rechnet im Frühjahr 2022 mit Erteilung einer Baugenehmigung und wird direkt im Anschluss mit dem Bau beginnen.
Der Investor plant mit einer Bauzeit von ca. 12 Monaten, somit ist die Fertigstellung der Einrichtung im Sommer 2023 vorgesehen.
Der Forst hat sich durch das Fichtensterben und dem damit verbundenen Umbau des Waldes ebenfalls zu einem großen Projekt entwickelt. Hier wurden in der zurückliegenden Zeit die Kalamitätsflächen größtenteils aufgeforstet und durch die Hilfe vieler Bürger*innen konnten große Flächen mit Gattern zum Schutz vor Verbiss der jungen Pflanzen umzäunt werden.
In Sachen Sanierung hat der Gemeinderat jüngst die Überarbeitung des Bühnenbodens der Ollmerschhalle beschlossen, die Arbeiten befinden sich aktuell in der Ausschreibung und werden hoffentlich zeitnah beauftragt und ausgeführt werden können.
Und auch was die Zukunft der Ortsgemeinde angeht, wurde einiges auf den Weg gebracht. So sind Fördermittel für eine Dorfmoderation sowie Dorferneuerung beantragt und bewilligt worden. Die Umsetzung dieser Projekte steht im kommenden Jahr an. Und auch die Arbeitsgruppe Bauen & Wohnen hat sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit Fragestellungen rund um das Thema zukünftiges Bauen und Wohnen in Hundsangen befasst und dabei auch mit Nutzen, Risiken und dem Erfordernis eines Neubaugebiets umfassend beschäftig. Die Arbeiten der Gruppe stehen kurz vor Abschluss, sodass die Vorstellung der Ergebnisse in greifbare Nähe kommt.
Weitere Themen bzw. Projekte, welche in diesem Jahr leider nicht abgeschlossen werden konnten bzw. in 2022 auf der Agenda stehen, sind eine Entscheidung zu dem geplanten Radweg zwischen Wallmerod und Hundsangen, ein Votum zu der im Raum stehenden Herabstufung der L314 zwischen Hundsangen und Weroth, sowie Änderungen des mit der MHI bestehenden Pachtvertrages. Zudem werden voraussichtlich bereits im nächsten Jahr wiederkehrende Ausbaubeiträge für die Ortsgemeinde ein Thema werden.
Ab Januar wird Frank Göbel als erster Beigeordneter bis zur Neuwahl eines Bürgermeisters/ einer Bürgermeisterin die Amtsgeschäfte weiter führen. Daher möchte ich diese Grüße auch zum Anlass nehmen, mich zu bedanken und zu verabschieden. Mein Dank richtet sich an alle Hundsängerinnen und Hundsänger für das Vertrauen, das Sie mir geschenkt haben und für die vielen großartigen Begegnungen und Erfahrungen, die ich machen durfte. Ganz besonders danke ich all den Bürgerinnen und Bürgern, die sich im Großen wie im Kleinen, in Vereinen, Kirchen, Wehren, Initiativen und sonstigen Einrichtungen und Zusammenschlüssen beruflich und ehrenamtlich für das Gemeinwohl engagiert haben. Auch danke ich den Mitgliedern des Gemeinderates und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Rathaus und öffentlichen Einrichtungen für die gute Zeit der Zusammenarbeit. Und zu guter Letzt meinen ganz besonderen Dank an die beiden Gemeindearbeiter.
Ich wünsche Ihnen allen von Herzen erholsame und besinnliche Weihnachten, einen guten Jahreswechsel und ein friedliches, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2022.
Weihnachtliche Grüße
Melanie Brühl, Ortsbürgermeisterin
Liebe Bürgerinnen und Bürger von Hundsangen,
vor gut zwei Jahren wurde ich zur Ortsbürgermeisterin von Hundsangen ernannt. Für das Vertrauen,
dass Sie mir entgegengebracht haben, bedanke ich mich von ganzem Herzen.
Nun bin ich leider an einem Punkt angekommen, an den ich nie kommen wollte. Ich sehe mich
außerstande, dieses Amt bis zur nächsten Kommunalwahl weiterzuführen und werde dieses daher am
31.12.2021 niederlegen.
Mir war von Beginn an bewusst, dass die Tätigkeit als Ortsbürgermeisterin zeitlich intensiv und
fordernd sein würde, doch wie es im Leben nun einmal ist, besteht ein großer Unterschied darin, etwas
theoretisch oder praktisch zu erfahren.
Der zeitliche Einsatz, den es benötigt, all den Dingen, die im Sichtbaren wie im Unsichtbaren für eine
Ortsgemeinde dieser Größenordnung zu erledigen sind, auch nur ansatzweise nachzukommen,
übersteigt das Maß eines Ehrenamtes um ein Vielfaches. Und auch die Bereiche für die ein*e Ortsbürgermeister*in letztlich zur Verantwortung gezogen werden kann, sind meiner Auffassung nach
nur schwer mit einem Ehrenamt vereinbar. Doch das ist lediglich meine Sicht der Dinge, die
Landespolitik vertritt hier eine andere Auffassung.
Es ist nicht immer leicht, an der Front der Kommunalpolitik zu stehen. Das ist keine neue Erkenntnis.
Nur dass Politik an manchen Stellen ihre ganz eigenen, manchmal schwer verständlichen Regeln hat,
bringt mich immer wieder in die Bredouille oder in Spannungsfelder, die für mich nur schwer
nachvollzieh- und aushaltbar sind. Und sicher habe ich mir an vielen Stellen einige Dinge zu Herzen
genommen, die es vielleicht nicht wert waren. Doch so bin ich und auch wenn ich sehr gerne Ihre
Ortsbürgermeisterin war und mir dieser Schritt unglaublich schwerfällt, so ist ein Punkt erreicht, an
dem ich meinem Privatleben, meiner Familie und letztlich auch meiner Gesundheit wieder den
Stellenwert einräumen möchte, den sie verdienen.
Ich habe in der zurückliegenden Zeit viel gelernt, hatte viele tolle Begegnungen und konnte viele
Themen für die Ortsgemeinde nach vorne bringen. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Zusammenarbeit
mit dem Gemeinderat war immer geprägt von Konstruktivität, Respekt und Offenheit. Daher ist es mir
an dieser Stelle sehr wichtig, mich bei den Ratsmitgliedern und den Beigeordneten herzlich dafür zu
bedanken und sie zu ermuntern, genauso weiter zu machen.
Für Hundsangen hoffe ich, dass sich ein engagierter neuer Kandidat/ eine engagierte neue Kandidatin
findet, der/ die das frei werdende Amt in 2022 übernimmt. Wer sich vorstellen kann, als
Ortsbürgermeister*in zu kandidieren oder Fragen diesbezüglich hat, darf sich gerne mit mir in
Verbindung setzen.
Melanie Brühl, Ortsbürgermeisterin